Im Mai 2024 startete der Betrieb in der neu errichteten Klinik Oberwart. Das mit dem Spatenstich im Mai 2020 begonnene Projekt setzt Maßstäbe hinsichtlich Architektur, Medizin sowie Technik und wird mit rund 320 Patientenbetten zur tragenden Säule in der medizinischen Versorgung des Burgenlandes. Für die gesamte MSR-Installationstechnik des Krankenhauses zeichnete die Dipl. Ing. Anton Hofstätter Gesellschaft m.b.H. in Seiersberg-Pirka verantwortlich, die Siemens als Partner im Zuge einer Ausschreibung „mit ins Boot“ holte. „Ausschlaggebend für die Klinik Oberwart, diesen Auftrag an Siemens zu vergeben, war das überzeugende, zukunftsweisende und gleichzeitig wirtschaftliche technische Gesamtkonzept“, umreißt Siemens-Projektmanager Georg Wusser die grundsätzliche Aufgabenstellung. Das breite technologische Angebot von Siemens in Sachen Gebäudetechnik lässt keine Wünsche offen – selbstverständlich auch hinsichtlich der NIS-Verordnung. Die EU möchte mit dieser Richtlinie die Resilienz und die Reaktion des öffentlichen und privaten Sektors auf Cyberangriffe verbessern. „Als Unternehmen der kritischen Infrastruktur war der Neubau der Klinik Oberwart von der NIS-Richtlinie erfasst. Ein behördlicher Bescheid darüber lag von Anfang an vor“, so Wusser. Als Kommunikationsprotokoll für die Gebäudevernetzung kam daher der neue Standard BACnet Secure Connect zum Einsatz. BACnet/ SC nutzt ein TLS 1.2- oder 1.3-Protokoll, um Geräte in einem Gebäudeautomationsnetzwerk, welches mit IP kommuniziert, zu authentifizieren und deren Kommunikation zu verschlüsseln. Georg Wusser erklärt: „In seiner ursprünglichen Form fehlten BACnet die essentiellen Sicherheitsfeatures für die heutigen Herausforderungen an die Cybersecurity. BACnet entstand ab 1987 – etwa zur selben Zeit wie das World Wide Web. Und wie beim WWW ging es damals zunächst nur um eine möglichst gute Interoperabilität zwischen den Geräten. Dass diese Offenheit einmal zu einem Risiko werden würde, sah man damals noch nicht. Die Lösung dazu war https, und genau so kann man sich BACnet/SC vorstellen.“ Bei den Expert:innen von Siemens ist das Know-how zu BACnet/ SC vorhanden: „So konnte der neue Standard in Zusammenarbeit mit dem Krankenhausbetreiber und den Projektpartnern reibungslos in die Krankenhaus-IT integriert werden”, sagt Wusser.
Im Bereich MSR realisierte Siemens das gesamte Gefahrenmanagementsystem: Dieses sammelt sämtliche Alarme des Krankenhauses und führt diese an einer zentralen Leitstelle zusammen. Das schließt die Alarme des Gebäudemanagementservers mit ein, wie etwa Alarmmeldungen Kühlschränke und Status Außentüren. Das System kann beliebig auf folgende Funktionen erweitert werden: Temperaturüberschreitungen, Wassereintritt, Brandschutzklappenfall, Heizungs-, Lüftungs- oder Kältemaschinenausfall etc. Das Siemens-Zutrittskontrollsystem sendet Alarme ebenfalls direkt auf den Gefahrenmanagementserver. Auf die besonderen Anforderungen eines Krankenhausbetriebs nahm Siemens umfassend Rücksicht. Ein Beispiel dafür sind sterile Bereiche, etwa Operationssäle, welche unter leichten Überdruck gesetzt werden. Für die dafür erforderlichen Schleusen realisierten die Siemens- Techniker:innen ein Ampelsystem zur Regelung des Zutritts. Etwaige Alarme in diesem Bereich sind selbstverständlich ebenfalls in das Alarmmanagement miteinbezogen.
So große Dimensionen verlangen nach einer optimalen Zusammenarbeit mit den Projektpartnern – und diese war hier in jeder Hinsicht gegeben.
Georg Wusser, Siemens-Projektmanager
Das Gebäudemanagement des Krankenhauses läuft über Desigo CC, der Siemens-Plattform, die in Sachen Funktionalität, Performance und Übersichtlichkeit unvergleichlich ist. Auf der benutzerfreundlichen Oberfläche lassen sich z.B. sämtliche Parameter einstellen, Zeiten definieren, Trends aufzeichnen und vieles mehr. „Auch der Status jeder Anlage ist jederzeit abrufbar“, ergänzt Wusser, „das sorgt für die maximale Transparenz”. Damit das reibungslos funktioniert, sind Sitrans-Zähler im gesamten Krankenhaus verteilt im Einsatz: Diese robusten und genauen Geräte überwachen beispielsweise Temperatur und Durchfluss. Weiters werden Luftfeuchte, Temperatur und CO2-Gehalt ständig mittels Einzelraumregelung optimiert – das sorgt für gleichbleibend hohe Luftqualität.
Die Dimension des Projektes veranschaulichen am besten die 80 Laufmeter an Schaltschränken mit zehntausenden Kabelanschlüssen, die in den Räumlichkeiten des Krankenhauses untergebracht wurden. Die Anzahl der Controller und Brandschutzklappen ist nicht minder beeindruckend: ca. 41 Controller der neuen Generation, ca. 360 Einzelraumregler und 11 Brandschutzklappensteuerungen, welche ca. 1.400 Brandschutzklappen ansteuert. „So große Dimensionen verlangen nach einer optimalen Zusammenarbeit mit den Projektpartnern – und diese war hier in jeder Hinsicht gegeben“, betont Wusser. Dazu trug maßgeblich die detaillierte und umsichtige Ausführungsplanung von Siemens bei. „Bei einem so großen und umfangreichen Projekt wie diesem gibt es kaum ein Siemens-MSR-Produkt, das nicht verbaut wurde“, fasst Georg Wusser zusammen. Ein gutes Zeichen, zu wissen, dass das Siemens-Portfolio praktisch jede Anforderung abdecken kann – selbst die hohen Ansprüche eines Krankenhauses an Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. „Und das gilt auch für Cybersecurity und die NIS-Konformität“, betont der Experte.
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