Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) zählt mit rund 2.000 Gebäuden zu den größten Immobilienbetreibern Österreichs. Als Unternehmen, das auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung zur Verbesserung der Gebäudeperformance setzt, entschied man sich beim Objekt Radetzkystraße 2 in Wien für ein Innovationsprojekt mit Siemens. Nach einer erfolgreichen gemeinsamen Pilotphase wurde ein Energy- und Asset-Performance-Servicepaket umgesetzt. Die damit erzielten Ergebnisse von über 1,2 Mio kWh wurden ohne Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur erzielt und liegen den Gebäudebetreiber und -nutzern mittlerweile als Management Summary vor. „Am Anfang unserer Partnerschaft zum Energie- und Prozessdatenmanagement mit der Bundesimmobiliengesellschaft stand eine dreimonatige Pilotphase“, erzählt Katharina Plank Vertrieb von Digital Services Gebäudetechnik, Siemens Österreich, und fügt hinzu: „Damit konnte sich die Bundesimmobiliengesellschaft vom Mehrwert unsere Energy- und Asset- Performance-Services für das Objekt Radetzkystraße 2 ein Bild machen.“ Für die Erfassung und Analyse der gebäudetechnischen Anlagendaten musste lediglich eine Verbindung zum Gebäudemanagementsystem hergestellt werden. Die jeweiligen Energieverbrauchsdaten wurden automatisch über Datenschnittstellen sowie über manuelle Einträge gesammelt.
Das Erfolgsrezept ist die Synergie aus der Optimierung der technischen Infrastruktur und der Anlagen sowie dem Motivieren der Nutzer:innen!
Jurji Malanichenko, Projektleiter BIG
Bei Asset Performance Services werden kontinuierlich Anlagendaten und Trends aus dem Gebäudemanagementsystem gesammelt und analysiert. Aus diesen lassen sich anschließend Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudeperformance ableiten. „Über die analysierten Daten kann beispielsweise nachgewiesen werden, dass die Zulufttemperatur während der unbesetzten Zeit zu hoch ist. In so einem Fall kann eine simple Zeitschaltprogrammierung zu einer weiteren Energieeinsparung und somit Ressourcenschonung führen“, erklärt Bettina Schwertl, die bei Siemens Österreich den Bereich Digital Services Gebäudetechnik leitet, und zeigt damit ein konkretes Beispiel auf, wie mit den digitalen Services Probleme identifiziert und auch gleich Lösungsempfehlungen thematisiert werden. Bei den Energy Performance Services dreht sich hingegen alles um die Analyse der Energiedaten. Dabei werden die Ursachen für übermäßige Verbräuche über etwaige Auffälligkeiten ausgemacht, z.B.: ein zu hoher Wasserverbrauch oder eine zu hohe Grundlast beim Stromverbrauch, insbesondere in der Nacht.
Basierend auf dem ersten Bericht zur „Baseline“ entschied man sich bei der Bundesimmobiliengesellschaft für die Umsetzung von nicht-investiven Maßnahmen, bei denen trotz geringem Kosten- und Materialeinsatz eine Jahreseinsparung von 591.000 kWh beim Strom und 361.000 kWh bei der Wärme erzielt wurden. Das entspricht einer gemeinsamen Reduktion von rund 187 t CO2. Bei der parallel erfolgten Nutzer: innen-Sensibilisierung konnte die Aufmerksamkeit für das Thema „sorgsamer Umgang mit Energie“ nochmals gesteigert und eine entsprechende Verhaltensänderung eingeleitet werden. Damit wurden beim Stromverbrauch weitere 2% und bei der Wärme weitere 6 % an Einsparungen realisiert.
„Mit unserem Energy and Asset Performances Services haben wir gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft und den Nutzer:innen des Objekts Radetzkystraße 2 zu einer Reduktion des Stromverbrauchs um insgesamt 679.515 kWh/a und bei der Wärme zu einer Einsparung von 570.328 kWh/a beigetragen.
Das besondere an diesen Services ist, dass die Optimierung der Gebäudetechnik ohne größerem Investitionsbedarf auskommt und unabhängig von der verwendeten Mess- und Regelungstechnik angewendet werden kann. Selbstverständlich werden auch nachhaltige Investitionen, wie der Tausch der Leuchtkörper aufgezeigt und bewertet. Aber alleine mit den low-cost Maßnahmen konnten wir fast 240 t CO2 einsparen“, fasst Katharina Plank zusammen. Damit zeigt sie auf, dass die Energy- und Asset- Performance-Services der Siemens Gebäudetechnik nicht nur in Zeiten dramatischer Energiepreiserhöhungen an Bedeutung gewinnen, sondern aufgrund der damit verbundenen Ressourcenschonung und CO2-Reduktion auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung des Gebäudebestandes leisten.
EcoTech Label fördert Nachhaltigkeit Siemens führt mit dem neuen Eco- Tech-Label eine wegweisende Initiative ein,…
Eine der wichtigsten und schwierigsten Anforderungen bei der Planung eines Gebäudes oder einer neuen Anlage…
Siemens Advanta wurde 2019 mit dem Auftrag ins Leben gerufen, der Digitalisierung bzw. der digitalen…
Die Überlegungen von Interessenten für Elektro-Trucks sind jenen von E-Pkw nicht unähnlich: Kosten, Ladegeschwindigkeit und…
Michael Krammer von REXEL im Gespräch mit Siemens-Experten Rainer Brade. Für Wolfgang Burst dreht sich…
Auf dem Weg zur Klimaneutralität spielen Gebäude eine bedeutende Rolle, zumal über ein Drittel der…