Der Wiener Ringtheaterbrand kostete 1881 an die 1.000 Menschen das Leben – und gilt gleichzeitig als „Geburtsstunde“ des modernen Brandschutzes. Denn die Analysen nach der Katastrophe ergaben eine ganze Reihe an Gründen für die hohen Opferzahlen. So gingen alle Türen nur nach innen auf und sie konnten in der Panik von den Hinausstürmenden nicht geöffnet werden noch konnten die Rettungsmannschaften sie von außen öffnen. Eine Notbeleuchtung mit separater Energieversorgung wurde zur Pflicht, denn die wenigen vorhanden Öllampen waren schlicht nicht mit Brennstoff gefüllt, sodass die Menschen in den dunklen, rauchgefüllten Gängen die Orientierung verloren. Die Erkenntnis, dass Brandabschnittsbildung einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung der Folgen leistet, geht ebenfalls auf den Brand in dem Haus gegenüber der Wiener Börse zurück – bis heute sichtbares Zeichen in jedem Theater der Welt ist der „Eiserne Vorhang“, der den Zuschauerraum von der Bühne und damit den Raum in zwei Teile trennt. Und um sofortige Alarmierung sowie rasche Hilfe im Ernstfall sicherzustellen, wurde die Meldekette erdacht. Heute naturgemäß technisch gelöst, gibt es auch hier eine direkt auf den Ringtheaterbrand zurückgehende
Regelung, die bis heute in allen Theatern gilt: Es muss ein Feuerwehrmann jeder Aufführung beiwohnen, der im Brandfall die nötigen Schritte einleiten und Anordnungen geben muss.
Für Unternehmen ist Brandschutz bis heute ein existenzielles Thema: 70 Prozent der Unternehmen, in denen ein Großbrand ausbricht, müssen innerhalb von drei Jahren schließen.
Der Allianz-Risk-Barometer 2019 gibt die durchschnittliche Schadenshöhe im Brandfall mit 5,8 Millionen Euro an – damit ist Feuer mit Abstand das teuerste natürliche Risiko für Betriebe. Aber auch die Absicherung dagegen kostet, denn Brandschutz gibt es nicht „von der Stange“ – in allen Fällen ist auf die individuellen Gegebenheiten und Risikofaktoren Rücksicht zu nehmen. Es gibt auch keine zweite Chance, das zu schützen, worauf es ankommt: Darum zählt beim Thema Brandschutz Erfahrung noch mehr als überall sonst.
Siemens hat mehr als 100 Jahre Erfahrung damit. Die innovativen Produkte und Lösungen umfassen die gesamte Palette: Brandschutzsysteme, Brandmeldung, Alarmieren und Evakuieren, Löschen sowie Gefahrenmanagement. Den Einstieg in das Thema bietet das Brandschutzsystem Sinteso. Es bildet sozusagen die erste Verteidigungslinie eines Gebäudes gegen
Brandgefahren. Je früher ein Brand erkannt wird, desto schneller können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um Menschen aus der Gefahrenzone zu leiten und Sachschäden zu
begrenzen. Zum Einsatz kommt eine innovative Multisensortechnologie. Die Lösung ist skalierbar, kann also auch erweitert und verändert werden, wenn sich die Anforderungen ändern. Im Brandfall sorgt die Alarmierung mit sowohl akustischen als auch optischen Signalen für die bestmögliche Evakuierung. In jeder Situation liefert die richtige Brandmeldezentrale die sofortige Information an die Sicherheitskräfte. Automatische Brandmelder und Handfeuermelder sind mit den entsprechenden Terminals und Brandmeldezentralen verbunden, die eine Vielzahl an komplexen Prozessen intuitiv erfassbar und bedienbar machen. Besonders wichtig ist der Signalanalyseprozess, der Täuschungsalarme durch Täuschungsgrößen wie Abgase, Staub oder Dampf ausschließt. Denn unmittelbar nach dem Erkennen, Alarmieren und Retten folgt mit Löschen schon der vierte Schritt im Brandschutz – und hier gilt es, nicht nur den Brand effektiv zu bekämpfen, sondern Folgeschäden bestmöglich zu minimieren.
Was die herausragende Stärke von Siemens ausmacht, das ist die Vielfalt an angebotenen Löschvarianten. Sowohl Wasserlöschanlagen als auch solche mit Schaumanteil und Gaslöschanlagen mit natürlichen und chemischen Löschmitteln werden – je nach Anforderung in der Applikation auch kombiniert – angeboten. In vielen Bereichen haben sich heute Gaslöschanlagen als erste Lösung etabliert, vor allem dort, wo elektrische und elektronische Geräte im Einsatz sind: Meist also im Herz von Unternehmen, Industrieanlagen und Gebäuden. Gas kommt aber auch überall dort zum Einsatz, wo Wasser irreparable Schäden anrichten würde, etwa in Bibliotheken und Archiven. Die klassische Sprinkleranlage kommt ebenfalls noch zum Einsatz, wird aber bei Siemens durch gezielten Sensoreinsatz nur dort ausgelöst, wo es sinnvoll ist, einen gefährdeten Bereich mit Wasser zu besprühen. Im Gegensatz dazu sorgen Sprühflutanlagen dafür, dass sich Brände dort nicht ausbreiten können, wo das Feuer sonst reiche Nahrung finden würde – also etwa in Raffinerien oder der Abfallwirtschaft. Werferanlagen wiederum richten sich gezielt gegen den Brandherd und sind effizient in der Eindämmung, ehe sich das Feuer ausbreiten kann. Schaumlöschanlagen gewinnen durch den zunehmenden Kunststoffanteil an Bedeutung, etwa in Recyclinganlagen.
Die Königsdisziplin ist das Zusammenführen aller Brandschutzmaßnahmen in ein übergeordnetes Gefahrenmanagement. Hier spielt Siemens durch das Angebot durchgängiger, aufeinander abgestimmter Sicherheitsmanagement- und Gebäudeautomationssysteme die Stärken eines Weltkonzerns ganz besonders aus. Damit kann der Brandschutz mit Zutrittssystemen, Videoüberwachung, Lüftungstechnik und Hygienemaßnahmen zu einem intelligenten, sicheren Gesamtkonzept verbunden werden. Die Bedrohungslage ändert sich: War beim Ringtheaterbrand noch ausströmendes Gas aus einer defekten Gasbeleuchtung die Brandursache, so gelten heutzutage elektrische Speichersysteme mit ihrer hohen Energiedichte und der Kombination chemischer Elemente als besonders gefährdet. Zur Brandabsicherung für stationäre Lithium-Ionen-Batterien – ein wichtiges Element der Energiewende – hat Siemens als erster Anbieter eine Lösung, die über die Anerkennung der VdS Schadenverhütung verfügt. Innovation bringt Sicherheit – gerade beim Brandschutz.
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