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Brandschutz für Barsche

Die binca group ist eine international tätige Unternehmensgruppe mit Sitz in Österreich, die auf Fisch und Seafood spezialisiert ist und eigene Produktionsstätten in Belgien und Österreich betreibt. In Perschling, nahe St. Pölten, wurde im Oktober 2022 Österreichs größter und modernster Frischfischverarbeitungs- und Veredelungsbetrieb, die binca manufaktur, eröffnet. Auf einer Fläche von 6.000 m2 können jährlich bis zu 10.000 Tonnen Frischfisch am Standort verarbeitet und ausgeliefert werden. Maßgeblich für den reibungslosen Betrieb und Schutz der Mitarbeitenden ist die möglichst frühzeitige Detektion von Bränden insbesondere in den Produktions-, Hygiene-, Kühl- und Tiefkühlbereichen. Zudem ist es erforderlich, Täuschungsalarme und Störungen effektiv zu vermeiden.

Die mit den Elektroinstallationsarbeiten inkl. Brandmeldeanlage beauftragte itb Installationstechnik Böheimkirchen GmbH wandte sich mit diesen Anforderungen an Siemens. Aufgrund der Umgebungsbedingungen wie zum Beispiel die tägliche Nassreinigung und Desinfizierung in den Produktions- bzw. Hygienebereichen entschieden sich die Brandschutzexpert:innen, das lineare Wärmemeldesystem FibroLaser einzusetzen. FibroLaser macht sich die Eigenschaften von Glasfaserkabeln zunutze, um Brandherde mit hochpräzisen Sensoren zu erfassen. Das System besteht aus einer Steuereinheit und dem damit verbundenen Glasfaser- Sensorkabel. Der Controller sendet einen Laserstrahl durch das Kabel – die Glasfaser reflektiert dieses Licht und streut es zurück, aufgespalten in „Stokes“- und „Anti-Stokes“-Signale (Raman-Effekt). Während Stokes-Signale bei allen Temperaturen etwa die gleiche Stärke haben, steigt dieser Wert bei Anti-Stokes-Signalen in Abhängigkeit zur Temperatur. Mittels Halbleiter- Laserdioden kann FibroLaser diese Effekte in bis zu 10 km langen Glasfasern messen. Aus dem Vergleich von Stokes und Anti-Stokes berechnet der Controller verlässlich Temperatur und Ort der Hitzequelle. Mit optimierter zeitlicher und örtlicher Auflösung lassen sich bereits geringfügige Temperaturänderungen – wie etwa ein Anstieg von wenigen Grad Celsius pro Minute – zuverlässig und exakt detektieren. “Die ersten Erfahrungen am Standort zeigen, dass es seit der Inbetriebnahme keine Täuschungsalarme mit dem FibroLaser gegeben hat”, bestätigt Christian Weichselbaum, technischer Leiter bei binca group. Insgesamt 950 m Glasfaserkabel wurden in der binca manufaktur verlegt. Die Fäden in der Hand hat die bewährte Siemens-Brandmeldezentrale FC2040. Gemeinsam mit 174 Multiprotokoll-Multisensorbrand-, Wärme- bzw. Rauchmeldern sowie 55 Blitzleuchten und Sirenen ist der langfristige, zuverlässige Betrieb sichergestellt

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