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Energieeffizienz mit Mehrwert

Im SKF-Werk Steyr sind rund 880 Mitarbeitende mit der Produktion von über 8,7 Millionen Wälzlagern pro Jahr auf elf hochmodernen Fertigungslinien beschäftigt. Die Produktionsprozesse umfassen präzise Schleif- und Honverfahren sowie die Montage und Verpackung der Lager. Dazu kommen vorgelagerte Fertigungsprozesse, wie Drehen, Fräsen, Schmieden und Walzen. Schon seit 2009 setzt sich SKF intensiv mit Energieoptimierungsmaßnahmen in allen Produktionsbereichen auseinander – in Begleitung von Siemens. In einem ersten Schritt wurde 2010 eine Wärmepumpe installiert, welche dem Nutzwasser, das zur Kühlung verschiedener Produktionsprozesse erforderlich ist, Wärme entzieht und diese dem Heizungsnetz zuführt. Alexander Hofbauer, Lead Energy Engineer bei Siemens: „Die Effizienz bei Wärmepumpen hat sich seit diesem Zeitpunkt aber rasant weiterentwickelt. Daher rieten wir SKF zur Erweiterung der bestehenden Anlage mit einer neuen modernen Wärmepumpe, um so die Effizienz weiter zu erhöhen. Eine Steigerung der Wärmepumpenleistung auf 1.600 kW war sinnvoll, da sich die Produktion von SKF in den vergangenen Jahren gesteigert hat.“ Die bestehende Wärmepumpe stellt als Backup Redundanz und Verfügbarkeit sicher.

Beim Thema Leittechnik konnten wir einen Meilenstein erreichen: Siemens Desigo CC gibt bei SKF den Takt vor.

Alexander Hofbauer, Lead Energy Engineer bei Siemens

Anlagenverfügbarkeit maximieren

Um auch in der warmen Jahreszeit bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, integrierte Siemens im Zuge der nun durchgeführten Energieeffizienzmaßnahmen in der Kältezentrale eine Free-Cooling-Funktion, die das Kühlwasser vorkühlt. „Einen Meilenstein konnten wir beim Thema Leittechnik erreichen: Siemens Desigo CC gibt bei SKF den Takt vor“, betont Alexander Hofbauer. Die Gebäudemanagementplattform sorgt einerseits für Bedienkomfort, andererseits für Sicherheit und Effizienz. Zudem haben die Siemens- Expert:innen eine für die Anlagenverfügbarkeit wichtige Funktion vorgesehen: Da nicht benutzte Anlagen rasch Schaden nehmen können, wird die im Standby-Modus betriebene „alte“ Wärmepumpe von Desigo CC automatisch in vordefinierten Intervallen gestartet und eine bestimmte Zeit mit geringer Last betrieben. So lassen sich Stillstandsschäden sicher vermeiden.

Individuelle LED-Beleuchtung

Optimale Lichtverhältnisse durch LED-Beleuchtung

Um die Energieeffizienz am Standort weiter zu erhöhen, wurde in den zwei größten Produktionshallen die bestehende Beleuchtung auf LED-Technologie umgerüstet. Hofbauer: „Bei der Anordnung der Beleuchtungskörper haben wir auf eventuelle Änderungen im Produktionslayout Rücksicht genommen, um stets optimale Lichtverhältnisse in sämtlichen Bereichen sicherzustellen. Ein einfaches und ohne den Einsatz von Werkzeugen verschiebbares Schienensystem garantiert, dass an keiner Stelle unerwünschte Schatten auftreten.“ Die erzielte Energieeinsparung und der erhöhte Komfort werden zusätzlich unterstützt durch das flexible Tageslichtmanagement mit dimmbaren Leuchtkörpern. Außerdem wurde – wo erforderlich – auf widerstandsfähige Materialien der Leuchten zurückgegriffen. Die Beleuchtungssteuerung obliegt ebenfalls dem Gebäudemanagementsystem Siemens Desigo CC. „Mit dieser flexiblen Plattform können wir hervorragend auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden eingehen“, so Alexander Hofbauer. Desigo CC vereint die Visualisierung sämtlicher Disziplinen in der Gebäudetechnik – so behalten Kunden von Siemens einfach den Überblick auch über komplexe Anlagen.

Bedarfsgerechte Lüftung

Im Zuge der zweiten Stufe der Energieeffizienzmaßnahmen wurde bei SKF neben der Installation der neuen Wärmepumpe und der Implementierung der LED-Beleuchtungstechnologie auch die Hallenbelüftung maßgeblich verbessert. Die bisher konstant laufenden Lüfterantriebe ergänzte Siemens um Frequenzumrichter, um die gewünschte Luftqualität bedarfsgerecht sicherstellen. Die Ansteuerung läuft ebenfalls über Desigo CC. Die zweite Umbauphase, die Siemens als Generalunternehmer begleitete, startete im Herbst 2022 und wurde ein Jahr später abgeschlossen. Dank hervorragender Koordinierung konnten sämtliche Maßnahmen während des laufenden Betriebs bei SKF durchgeführt werden – eine Stärke von Siemens. Markus Weigl, Siemens-Vertriebsleitung Energieeffizienzprojekte: „Unser gesamtheitlicher Ansatz ist der Mehrwert für unsere Kunden: Wir liefern nicht nur die Technik und unser Know-how für verschiedenste Gewerke, sondern planen und koordinieren, beraten bei der Finanzierung oder unterstützen bei der Einreichung von Förderungen. So entstand – bei SKF und vielen anderen Unternehmen – nicht nur eine Kunden- Lieferanten-Beziehung, sondern eine vertrauensvolle Partnerschaft.“

Weitere Informationen finden Sie hier.

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