Die neuerrichtete Wohnhausanlage „Wientalterrassen“ rund um die Käthe- Dorsch-Gasse zählt zu den jüngsten und nachhaltigsten Projekten der Wohnbauvereinigung WBV-GPA und meistert die heutigen Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen leistbarem sozialem Wohnbau und der weitreichenden Umsetzung von Klimamaßnahmen. „Insbesondere waren die Vorgaben der EPBD zu erfüllen“, sagt Karl Pock, Projektleiter der Firma Lohr. Mit der Energy Performance of Buildings Directive untermauert die Europäische Union ihr Vorhaben, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Und dieses Ziel geht einher mit einer massiven Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden. Dazu kommt: Je energieeffizienter Wohnbauten errichtet werden, desto mehr Kosteneinsparungen bieten sie im laufenden Betrieb. „Das ist insofern von Bedeutung, als die EPBD auch die Erstellung einer Lebensdauer-CO2-Bilanz fordert, in der die CO2-Emissionen während des Gebäudebetriebes kalkuliert werden“, so Pock. Diesen Anforderungen können die „Wientalterrassen“ bestens entsprechen: Das Wohngebäude wurde konsequent als Niedrigenergiehaus konzipiert, welches zu fast 100 Prozent mit erneuerbarer Energie auskommt und auf fossile Brennstoffe völlig verzichtet.
Anhand des Pilotprojekts können wir zeigen, dass diese Technologien auch im gemeinnützigen Wohnbau ihre Berechtigung haben.
Karl Pock, Projektleiter der Firma Lohr
Neue Wege beschritt Siemens mit seinem langjährigen Partner Lohr insbesondere bei der Wärme- und Kälteversorgung: Das perfekte Gesamtsystem aus Technik, Monitoring und Optimierung wurde in dieser Form im sozialen Wohnbau bisher noch nicht umgesetzt. Dazu gehören die Geothermie mit Sondenfeldregeneration, die Wärme- und Kälteabgabe über Bauteilaktivierung, Free Cooling sowie die Brauchwasserwärmerückgewinnung und eine großzügige Photovoltaik- Anlage. Pock: „Anhand des Pilotprojekts können wir zeigen, dass diese Technologien auch im gemeinnützigen Wohnbau ihre Berechtigung haben.“ Bei der Sondenfeldregeneration erfolgt zur Erreichung einer ausgeglichenen Energiebilanz des Erdsondenfelds der Einsatz von Asphaltkollektoren, auf dem Dach montierten unverglasten Flachkollektoren und der Abwärme aus der Kühlung der Wohnungen. Asphaltkollektoren und unverglaste Solarkollektoren sind als innovative und kosteneffiziente Lösungen für den sozialen Wohnbau von besonderem Interesse.
Weitere technologische Highlights sind die Intelligent Valves samt Energiezähler von Siemens: In HLK-Anlagen steigern sie die Energieeffizienz, optimieren den Verbrauch und senken die Betriebskosten. Mit ihrer Dynamik garantieren die Ventile den korrekten Systemdruck bei allen Lastzuständen – Druckschwankungen haben daher keine Auswirkungen auf den Betrieb. Und dank der eingebauten Intelligenz sind diese Ventile die High-End-Lösung für Heizgruppen, Lüftungs- und Klimaanlagen – und bieten Vorteile während des gesamten Lebenszyklus. In Sachen Gebäudeleittechnik hat Siemens Desigo CC alle Fäden fest in der Hand: Die flexible integrierte Gebäudemanagementplattform lässt sich dank Skalierbarkeit an unterschiedliche Anforderungen in kleinen, mittleren und großen Gebäuden anpassen. Eine Vielzahl von Systemen kann so miteinander kommunizieren und über eine zentrale Leitstelle kooperieren, um jederzeit den effizienten Betrieb sicherzustellen. Dazu kommt die Automationslösung von Siemens für HLKund haustechnische Anlagen: Desigo PX. Karl Pock: „In der Wohnhausanlage wurden insgesamt rund 1.000 Datenpunkte verbaut.“ Gemeinsam mit dem AIT – Austrian Institute of Technology – wurden die „Wientalterrassen“ auch als Forschungsprojekt für das Thema Nachhaltigkeit ausgewählt. „Damit dafür sämtliche erforderlichen Daten zur Verfügung stehen, haben wir die Connect Box von Siemens als Monitoringplattform implementiert“, ergänzt Pock. Mit der Connect Box gewährleistet Siemens die optimierte Aufzeichnung der Daten aus Gebäudetechnik und erneuerbaren Energiequellen – und damit des Gesamtsystems der Wärme- und Kälteversorgung. Denn jedes Gerät, welches Daten generiert, kann diese an die Connect Box liefern, die insgesamt elf Kommunikationsprotokolle unterstützt. Anschließend bringt die Connect Box die Daten in einheitlicher Form in die Cloud, wo die homogenisierten Daten die perfekte Basis für das AIT-Forschungsteam liefern. Übrigens: Als Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Wohnbau in Wien haben die „Wientalterrassen“ bereits eine Auszeichnung erhalten: Der „Solarpreis 2023“ in der Kategorie „Solares Bauen“ ging an das Wiener Wohnbauprojekt.
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