Categories: Sommer 2023

Mit nachhaltigen Schritten zum Ziel

Das Gasteinertal ist seit jeher berühmt für die heißen Quellen: 5 Mio. Liter Thermalwasser treten täglich zutage. Das naturheiße Wasser mit einer Temperatur von bis zu 47 Grad Celsius enthält das Edelgas Radon, das ihm seine Heilkraft verleiht. 1 Mio. Liter gelangen über eine 7 km lange speziell isolierte Leitung nach Bad Hofgastein. Die Alpentherme Gastein zählt mit über 36.000 m2 zu den größten Thermen in Österreich.

Bereits im Jahr 2020 wurde das Projekt „Grüne Therme“ auf den Weg gebracht. So wurde als Erstes die gesamte Gebäudetechnik von Grund auf modernisiert und optimiert, um eine solide technische Basis zu schaffen. Schritt für Schritt wurde kontinuierlich an der Klimaneutralität gearbeitet und dabei in die Modernisierung von sechs Wärmepumpen sowie in eine PV-Anlage investiert.

„Die Grüne Therme“ war in Bad Hofgastein schon Thema, lange bevor von einer Energiekrise überhaupt die Rede war“, verrät Alpentherme- Geschäftsführer Klaus Lemmerer. „Umweltschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind Werte, die seit Jahrzehnten fix in unserer Unternehmensphilosophie verankert sind. Als Unternehmen mit rund knapp 200 Mitarbeitenden und einer jährlichen Besucherzahl von über 500.000 Gästen wollen auch wir unseren Beitrag leisten und sind stolz darauf. Mit Siemens haben wir einen starken Partner an unserer Seite, mit dem wir die entscheidenden Schritte zur Klimaneutralität erreichen.“

Die Nutzung des Thermalwassers als erneuerbarer Energieträger ist für uns ein entscheidender Schritt zur Reduktion unseres CO2-Footprints.

Klaus Lemmerer, Geschäftsführer Alpentherme Gastein

Energieautark durch klugen Mix

Mit der Photovoltaikanlage und den modernen Wärmepumpen allein wäre eine Energieautarkie aber nicht möglich. Das Prädikat „klimaneutrale Therme“ verdankt die Alpentherme einem Mix aus verschiedenen Komponenten: dem Solarstrom aus der Photovoltaik- Anlage, kombiniert mit sechs Wärmepumpen, die mit Sonnenstrom betrieben werden, und der natürlichen Wärme des Gasteiner Thermalwassers, die über die Wärmepumpen in Wärmeenergie umgewandelt und zum Heizen verwendet wird.

Thermalwasser liefert Heizenergie

Die Therme profitiert enorm von der natürlichen Wärme des Thermalwassers mit ca. 47 Grad, denn das Wasser für die Thermenlandschaft muss nicht erst aufgeheizt, sondern lediglich auf Temperatur gehalten werden, was viel Geld spart.

Anstelle einer schon älteren Wärmepumpe wurde 2023 eine moderne Anlage von knapp 600 kW installiert, die das gesamte Hochtemperaturnetz der Therme versorgt. Durch den Austausch der Wärmepumpe und die Erweiterung der Thermalwassernutzung kann der Fernwärmebedarf um weitere 180 Megawattstunden gesenkt werden. Generell wird kein Tropfen vom kostbaren Thermalwasser vergeudet. Nicht mehr benötigtes Wasser aus den Beckenüberläufen der Therme, sowie aus den Therapiebecken und Radon-Thermal-Wannenbädern im direkt angeschlossenem Gesundheitszentrum wird gesammelt. „Im Zuge dieser Modernisierung haben wir das Thermalwassernetz adaptiert, um das bereits entwärmte und bisher in einem Hochbehälter für Therapiezwecke gespeicherte Wasser in einer zweiten Stufe nochmals zur Energiegewinnung zu nutzen“, erklärt Johann Siller, Projektleiter bei Siemens. Diesem rund 25 Grad warmen Wasser entzieht nun eine Niedertemperatur-Wärmepumpe ein weiteres Mal Energie. Dieser zweistufige Energiegewinnungsprozess nutzt das Potenzial perfekt aus und dank der Optimierung der gesamten Kreisläufe wurde die Anlageneffizienz auf ein Maximum gehoben. Insgesamt steht eine Wärmepumpenleistung von knapp 2.000 kW zur Verfügung.

Branchen-Know-how inklusive

„Die Nutzung des Thermalwassers als erneuerbarer Energieträger ist für uns ein entscheidender Schritt zur Reduktion unseres CO2-Footprints“, betont Klaus Lemmerer die Zufriedenheit mit der installierten Lösung. Und das lässt sich in Zahlen fassen: Die von Siemens durchgeführten Maßnahmen ergeben eine zusätzliche CO2-Einsparung von 45 Tonnen pro Jahr, entsprechend einer Gesamteinsparung von nun 415 Tonnen CO2 pro Jahr. Als Grundlage wurden die CO2-Emissionsfaktoren des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie verwendet. Dies unterstreicht auch nachdrücklich das bei Siemens vorhandene Branchen-Know-how für Thermalbäder. Betreiber können sich darauf verlassen, dass die Expert:innen von Siemens die Anlagen gesamtheitlich betrachten und detailliert in die Überlegungen zur Energieeffizienz miteinbeziehen. Apropos Detail: Mit dem Gebäudemanagementsystem Siemens Desigo CC, welches bei der Alpentherme bereits seit einigen Jahren im Einsatz ist, behält man sämtliche Anlagendetails perfekt im Blick. Dank klarer Visualisierung und kontinuierlichen Monitorings ist Desigo CC das technologische Rückgrat für die smarte Gebäudeinfrastruktur. Es ermöglicht die Kommunikation der verschiedenen Energieerzeuger mit einer offenen, leistungsfähigen und immer aktuellen Plattform – so werden Komfort, Effizienz, Resilienz und Sicherheit erhöht. Zudem sorgt in der Alpentherme der Siemens Navigator für Transparenz: Die laufende Auswertung der technischen Daten deckt „Energiefresser“ rasch auf und Maßnahmen können umgehend eingeleitet werden.

Mehr Informationen finden Sie hier.

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