Categories: Jaenner 2019

Ohne den Strom schwimmen

In Bad Zell gibt es eine Kirche, einen malerischen Marktplatz und viel schöne Umgebung. Aber das, weswegen hier seit Jahrzehnten Erholungsuchende in den Ort kommen, sieht man nicht, denn es kommt aus dem Boden: radonhaltiges Wasser. Radon hilft unter gegen Rheuma oder bei Erkrankungen der Atemwege – und in Bad Zell gibt es deswegen das Gesundheitsresort und 4* Superior Hotel Lebensquell. Siemens Building Technologies hat mit einem großen Effizienzprojekt dafür gesorgt, dass das Wellnesshotel heute mit weniger Energie noch mehr Service für seine Gäste bieten kann. Und das zahlt sich sowohl ökologisch als auch ökonomisch aus. Immerhin braucht eine breite Ausstattung wie die im Lebensquell Hotel nicht wenig Strom. Da das Resort mitten in der sogenannten Lebensregion Mühlviertel liegt, war es für die Betreiber nur naheliegend, die Stromversorgung zeitgemäß neu aufzustellen – sie also nachhaltig und ressourcenschonend umzugestalten.

Photovoltaik als Herzstück
Das Kernstück der Energieeffizienzmaßnahmen sieht man dem Hotel von oben an. Auf den Dächern des Gebäudekomplexes installierte Siemens Photovoltaikmodule. Die Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlage bringt eine Leistung von 200 Kilowatt Peak (kWp). Insgesamt wurden 700 leistungsfähige kristalline Module mit einer Gesamtfläche von 1.100 Quadratmetern verbaut. Da es in der Region auch schneereiche Winter gibt, mussten die Experten von Siemens dabei auch berücksichtigen, dass die Anlage große Schneelasten aushalten kann. Damit die Leistung, die das System erbringt, auch für die Besucherinnen und Besucher des Lebensquell greifbar wird, hat sich Siemens etwas einfallen lassen, sagt Andreas Raab, der das Projekt in Bad Zell leitet: „Im Eingangsbereich des Hotels haben wir ein entsprechendes Energie Monitoring-System angebracht, um den Hotel- und Seminargästen die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung hier veranschaulichen zu können.“
Der Strom, den die hauseigene Anlage erzeugt, fließt in alle Bereiche der Infrastruktur des Hauses. Und die ist, wie gesagt, umfassend. Es gibt schließlich einen Saunabereich, einen Whirlpool, zwei Freibäder und ein Hallenbad, ebenso wie ein Tauchbecken, eine Ganzkörperkältekammer und gut ausgestattete Zimmer. Warmes Wasser, wie jenes in den Therapiebecken, verdunstet klarerweise stark. Darum ist die Raumluft in ihrer Umgebung sehr hoch, was im schlimmsten Fall zu Problemen, wie etwa Schimmelbefall, führen kann. Eine Frage ist also bei Projekten wie im Hotel Lebensquell besonders wichtig: Wie sorgt man dafür, dass die Luft ausreichend entfeuchtet wird?
In Bad Zell wird dafür ein neues Entfeuchtungssystem sorgen. Es besteht aus einem Lüftungsgerät mit einer integrierten Kältemaschine.Durch das umfassende Energie-Effizienzprojekt von Siemens wird das Gesundheitsresort Lebensquell jedes Jahr 30.000 Euro an Kosten und vor allem 420.000 Kilowattstunden an Strom und Wärmeenergie sparen.

30.000 Euro gespart
Im Therapiebereich Radonarium, einem medizinischen Kompetenzzentrum, das sich ganz den unterschiedlichen Anwendungen von Radon widmet, befinden sich Therapiebecken und Wannen, die an sechs Tagen die Woche jeweils vormittags mit 37 Grad warmem Wasser gefüllt werden. Dabei kommen täglich 35 Kubikmeter Wasser zusammen, über das ganze Jahr gerechnet sind es ganze 10.500 Kubikmeter. Zum Vergleich: Ein Swimmingpool mit zehn Metern Länge, vier Metern Breite und 1,5 Metern Tiefe fasst um die 60 Kubikmeter Wasser. Durch Wärmerückgewinnung gibt es in diesem Bereich noch weiteres Energiesparpotenzial. Bislang wird das kalte Wasser, das später in die Becken fließt, auf rund 17 Grad vorgewärmt. Mit Adaptionen an der Anlage wird es zukünftig auf bis zu 30 Grad vorgewärmt. Außerdem wurden die Filter im Radonarium erneuert: Statt des bestehenden Feinfilters gibt es zukünftig einen Kiesfilter. Im Hotelschwimmbad ist dieses Filtersystem bereits im Einsatz. „Der neue Filter bietet den großen Vorteil“, sagt Markus Weigl, „dass die Reinigung automatisch durchgeführt wird. So ist ein späterer Filterwechsel nicht mehr notwendig.“
Der Wasserspeicher des Radonariums bekommt ebenfalls ein modernes Touch-Up. Die alten Pufferspeicher wurden durch neue, gut isolierte Speicher ersetzt. Im Zuge dieser Erneuerung werden auch neue Wärmetauscher und effiziente Heizungspumpen eingebaut. Das ganze System integrieren die Siemens Experten vollständig in die Regelungstechnik des Hauses.
Das Resort ist damit in Zukunft sozusagen genauso nachhaltig wie das gute Gefühl, mit dem seine Gäste nach Gesundheits- und Wellnessanwendungen nach Hause gehen

Weiterführende Information
Gesundheitsresort Lebensquell Bad Zell

Siemens

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