Kevin Bauer ist BIM und Digital-Twin-Spezialist bei Siemens Österreich und der „Pitch Meister“ des INNOVATION CAMP; ein Event, das von Digital Findet Stadt ins Leben gerufen wurde und dessen Fokus auf Digitalisierung und Innovation in der Bauwirtschaft liegt. Diese Plattform hat es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit ihren Partnern die Ressourcen-, Energie sowie Kosteneffizienz in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu steigern. Als einer von neun Referenten lieferte Kevin Bauer im Frühjahr dieses Jahres den beeindruckendsten Vortrag zum Thema „Bauwirtschaft“ live aus der Seestadt Aspern. Die Themen seines 4-Minuten-Auftritts mit 13 Folien à 20 Sekunden: Building Information Modeling (BIM) und Internet of Things (IoT). In seiner Präsentation erklärte der BIM-Experte, warum der Digitale Zwilling eines Gebäudes für den effizienten Betrieb von Bauwerken solch große Bedeutung hat. Der Digitale Zwilling ist ein 3D-Modell des jeweiligen Gebäudes, mit entsprechend hinterlegten Daten, um stets nachvollziehen zu können, wo welche Systeme verbaut sind. Die IoT, also die Gebäudesensorik, stellt sicher, dass die Betreiber immer wissen, was in dem Bauwerk gerade passiert. Etwa, wie hoch der Energieverbrauch, die Luftfeuchtigkeit oder die Temperatur ist. Ziel von Siemens ist es, mit der Kombination von BIM und IoT das Wartungs- sowie das Flächen-, Energie- und Sicherheitsmanagement in Gebäuden optimal zu gestalten.
»COVID hat den Themen Digitalisierung, BIM und Digitaler Zwilling einen großen Aufschwung verschafft.«
Kevin Bauer, Gebäudetechnik-Spezialist bei Siemens Österreich
„Pitch-Meister“ Kevin Bauer im Interview
Ab wann und wie sollte die Betriebsseite im Bauprozess miteinbezogen werden? Aus strategischer Sicht sollte der Betrieb des Gebäudes bereits in der Entwicklungsphase mitgedacht werden. Also sollte man sich schon da genau überlegen, wie das Gebäude später genutzt wird und wie man den Betrieb auf Basis der jeweiligen Nutzung mit verschiedenen Anwendungsfällen und Technologien optimieren kann. Je nach Gebäudetyp – ob Krankenhaus, Industrie oder Office – sind nämlich andere smarte Anwendungsfälle und Technologien wichtig. Ein operatives Facilitymanagement (FM) sollte so früh wie möglich ausgeschrieben und schnell auch in den Planungs- und Bauprozess integriert werden. Das FM ist jene Instanz, die am meisten Interesse daran hat bzw. haben sollte, gute As-built-Daten zu bekommen.
Was ist das Ziel beim Technologiezentrum Aspern in Bezug auf die Verbindung von BIM & IoT-Daten und deren Nutzbarkeit? Beim Bauteil TZII haben wir uns angesehen, wie ein Digitaler Zwilling funktioniert. Wie verbindet man die BIM- und IoT-Gebäudeleittechnikdaten zu einem Digitalen Zwilling? Welche Anwendungsfälle gibt es im Betrieb und welche Vorteile bringt das? Beim Bauteil TZIII schauen wir uns jetzt an, wie man den Prozess der Erstellung des Twins verbessert. Also wie kann man effizient auf Basis von BIM die Gebäudeautomatisierung aufsetzen und in Betrieb nehmen?
Welche Faktoren entscheiden, ob von einem BIM-Projekt ein Datenfriedhof übrigbleibt oder ein Digitaler Zwilling, der über den ganzen Gebäudelebenszyklus hinweg genutzt wird? Grundsätzlich das Interesse des Kunden und des Betreibers an einem optimalen Betrieb. Es ist klar, dass ein Krankenhaus, das die nächsten 50 Jahre 24/7 am Laufen ist, einen größeren Mehrwert von einem Digitalen Zwilling hat, als ein Wohnbauprojekt. In diesem Fall sollte das Projekt bereits in der Frühphase strategisch als Digital-Twin-Projekt tituliert werden und einen starken Fokus auf Anwendungsfälle des Betriebs legen, so z.B. BIMbasiertes technisches FM, Asset Tracking via IoT-Sensoren oder Energiemanagement. Ist das gegeben, ist es noch wichtig, sich gute Prozesse sowie eine gute technische Infrastruktur zu überlegen, welche die einfache Instandhaltung des Twins ermöglichen.
Nach einem Jahr mit gefühlt 1000 Online-Events und Zoom-Calls, wie hat sich die Pandemie auf die Routine im Bausektor ausgewirkt? Ich glaube, es tut sich zurzeit sehr viel. COVID hat den Themen Digitalisierung, BIM und Digitaler Zwilling einen großen Aufschwung verschafft. Unternehmen, die bereits vorher digitale Technologien im Einsatz hatten, sind dementsprechend besser aus der Krise gekommen. Bei unseren BIM-Projekten war z.B. der Lockdown kein großes Problem, weil die Leute bereits daran gewöhnt waren, sich online in der Cloud via BIM-Modell auszutauschen.
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