Categories: Winter 2024

Sortieranlage bleibt cool

In einem Joint Venture mit ARA, Bernegger GmbH und Der Grüne Punkt Holding sortiert die Anlage mehr als 50 Prozent der entsorgten Leichtverpackungen in Österreich. Mit einer Kapazität von rund 100.000 Tonnen pro Jahr ist sie entscheidend für die Erreichung der EU-Recyclingziele.

Seit Mai 2024 läuft die Anlage erfolgreich im Dreischichtbetrieb und bereitet, voll digitalisiert mit moderner Nahinfrarotsensorik und KI-unterstützt, Rohstoffe auf. Die Sensoren erkennen, analysieren und trennen sortenrein 24 verschiedene Wertstoffe. So lassen sich die Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen für das Recycling vorbereiten.

„Bei Kunststoffsortieranlagen ist die Brandlast enorm“, erklärt Projektleiter DI Hubert Rammer, Bernegger GmbH. Kunststoff entzündet sich aber nicht von selbst. „Das Hauptproblem sind Lithium-Ionen-Akkus, die als Fehlwurf im Kunststoffmüll landen. Bei diesen genügt oft nur eine kleine mechanische Beschädigung und es kommt zum Brand.“ Lithium-Ionen- Akkus lassen sich nur sehr schwierig löschen, da bei einem Brand chemische Reaktionen entstehen, die das Feuer verstärken. Umso wichtiger ist es, die Entzündung eines Akkus raschestmöglich zu detektieren, um ein Ausbreiten zu verhindern.

„Wir haben mit den Brandmeldeanlagen von Siemens bereits seit Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Rammer weiter, „und dank des überzeugenden Technologiekonzeptes mit vielen innovativen Ansätzen haben wir uns bei der Triplast-Anlage in Enns für Siemens entschieden.“ Extreme Zuverlässigkeit, Sensibilität und Verfügbarkeit bei der Brandmeldung sind gefordert – dazu kommt die nötige genaue Lokalisierung des Brandherdes. Installiert wurde in kurzer Bauzeit eine übergeordnete FC2060-Brandmelderzentrale mit zwei Sprinklerunterzentralen und einer Sprinklerpumpenzentrale. Dazu kommen über 300 neuronale Brandmelder, 56 Flammenmelder, 17 Wärmemelder, neun Rauchmelder und weit über 100 Handfeuermelder mit integrierter Löschauslösung, unterstützt durch neun Wärmebildkameras. Die 81 Sirenen, 87 Blitzleuchten, 21 Sockelsounder, 97 Alarmindikatoren und 228 E/A-Module für die Steuerungs- bzw. Systemüberwachung verdeutlichen die Dimension des Projekts. Ein effizientes Rauchansaugsystem komplettiert die Anlage ebenso wie die direkte Anbindung an die Feuerwehr, die alarmiert wird, sobald für eine Brandmeldung nicht innerhalb einer vordefinierten Zeit eine Quittierung erfolgt.

Die Brandmeldeanlage leistet bisher hervorragende Dienste und löst im Schnitt ein Mal pro Tag aus. „Und das sehr zuverlässig. Es zeigt sich deutlich, wie wichtig es ist, bei einer so großen Anlage auf einen erfahrenen Partner zu setzen, der mit einer modernen Lösung für den optimalen Schutz unserer Anlage sorgt“, unterstreicht Rammer die Entscheidung für Siemens.

Nina Zieten

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Nina Zieten

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