Categories: Winter 2024

Stahlproduktion im besten Licht

Die Beleuchtung auf den neusten Stand der Technik zu bringen, klingt im ersten Moment nicht allzu herausfordernd, selbst wenn es sich um ausgedehnte Hallenkomplexe handelt. Dass dem nicht immer so sein muss, zeigt ein kürzlich fertiggestelltes Projekt bei der voestalpine in Linz. Denn ein Erneuerungs- bzw. Sanierungsprojekt in Bestandsbauwerken im Alter zwischen 40 und 80 Jahren mit Produktionen rund um die Uhr birgt hohes Risiko für technische „Überraschungen“ – verstärkt durch die Vorgabe, die produzierenden Prozesse so wenig wie möglich zu behindern oder gar einzuschränken. Bereits vor einigen Jahren startete das Technologieunternehmen ein Programm, die an das Ende ihrer Nutzungsdauer gekommene Lichttechnik von Prozess- und Produktionshallen zu erneuern und mit diesem Schritt zugleich die Energiekosten zu reduzieren.

„Der Punkt der geringeren Energiekosten war verhältnismäßig einfach zu erreichen“, sagt dazu Markus Weigl, Siemens-Experte im Bereich Energieeffizienz. Das Ersetzen von Leuchten in herkömmlicher Technologie durch energieeffiziente LED-Leuchten brachte hier das gewünschte Ergebnis mit einem enorm verbesserten Wirkungsgrad. Die nächsten Schritte gestalteten sich schon schwieriger. „Zu berücksichtigen waren weiters die teils aggressiven Umgebungsbedingungen in den Stahlproduktionshallen“, so Weigl, „wir mussten also Leuchten installieren, die großer Hitze – unter dem Hallendach kann die Temperatur bis 80 °C erreichen – den auftretenden chemischen Belastungen, Staub und Feuchtigkeit standhalten.“ Selbst unter diesen rauen Einflüssen dürfen die Leuchten nichts an Effizienz, Leuchtkraft und Lebensdauer einbüßen.

Die Installation der Leuchten während des laufenden Betriebes war die größte Herausforderung dieses Projekts, da wir auf die Produktionserfordernisse des Kunden eingegangen sind und Arbeitspausen optimal nutzten

Alexander Hofbauer, Siemens Energy Engineer

Koordination als Stärke

Um die optimalen Lichtbedingungen an jeder Stelle der Hallen zu erreichen, erstellten die Expert:innen von Siemens ein umfangreiches Beleuchtungskonzept, welches bei dem langjährigen Siemens-Partner voestalpine auf sehr positive Resonanz stieß.

Dimmbare LED-Leuchten passen sich dem Tageslicht an

Für den Kunden war es wichtig, einen flexiblen und projekterfahrenen Partner mit ausreichend Ressourcen zu finden, um ein von den Rahmenbedingungen her so herausforderndes Vorhaben umzusetzen. Die Hallen wurden in Beleuchtungszonen eingeteilt und die LED-Leuchten dimmbar installiert. So können Arbeitsbereiche, Lagerflächen, etc. bedarfsgerecht beleuchtet und die aktuellen Tageslichtverhältnisse bei der Beleuchtungsstärke mitberücksichtigt werden. Die Installation der Leuchten erfolgte hauptsächlich unter dem Hallendach während des laufenden Betriebes. „Das war die wohl größte Herausforderung dieses Projekts, da auf die Produktionserfordernisse des Kunden eingegangen und Arbeitspausen optimal ausgenutzt werden mussten“, betont Alexander Hofbauer, Siemens Energy Engineer. Dazu hat Siemens zum Beispiel die vorhandenen Hallenkrane genutzt, um über ein – auf der Laufkatze montiertes Arbeitsgerüst die Leuchten zu installieren. War das nicht möglich, kam eine fahrbare Arbeitsbühne zum Einsatz, selbstverständlich inklusive aller notwendigen Maßnahmen hinsichtlich der Arbeitssicherheit. „Dank detailreicher vorausschauender Planung und der Definition von Arbeitszonen und Zeitfenstern wurde die Produktion während der gut einjährigen Umbauphase nicht beeinträchtigt“, ergänzt Hofbauer. „Die kontinuierliche Abstimmung mit den Verantwortlichen der voestalpine lief absolut reibungslos. Wir verfügen über die nötige Flexibilität, um auf Anforderungen wie diese einzugehen, das ist eine der Stärken von Siemens“. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes können die Teams von voestalpine und Siemens auf eine bemerkenswert „unkomplizierte“ und „kollegiale“ Zusammenarbeit zurückblicken. Gemeinsam haben sie bei immer wieder auftauchenden „Unwegsamkeiten“ Ruhe bewahrt und sich vor allem nicht vom gemeinsamen Weg abbringen lassen.

Nina Zieten

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Nina Zieten

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