Categories: Jaenner 2021

Technik gegen Virus

Millionen Menschen konnten in den vergangenen Monaten nicht wie gewohnt ihrer Arbeit und ihren Freizeitaktivitäten nachgehen. Um die Verbreitung von COVID-19 einzudämmen, war es notwendig geworden, öffentliche Orte zu meiden, und auch der gewohnte Arbeitsplatz im Büro konnte nicht mehr genutzt werden. Um sich künftig in unternehmenseigenen Räumlichkeiten wieder wohl und sicher fühlen zu können, braucht es Konzepte, die das Einhalten von
Hygieneregeln und Social Distancing ermöglichen. Beispielsweise, um in der Lage zu sein, Kontakte nachzuverfolgen, die eine infizierte Person mit anderen Mitarbeitenden hatte. Auch Kommunikation wird dabei künftig eine noch größere Rolle spielen. Bei diesen Aufgaben kann Gebäudetechnik unterstützen und die „Neue Normalität“ weiterentwickeln, um Menschen zu schützen und das Vertrauen in Gebäude wiederherzustellen.

Hilft, das Ansteckungsrisiko in Gebäuden zu minimieren: Körpertemperaturmessung per Wärmebildkamera

Verdachtsfälle frühzeitig identifizieren
Um Ansteckungen zu verhindern, ist es wichtig, Verdachtsfälle frühzeitig zu erkennen. Dabei können Wärmebildkameras helfen, die effizient und ohne Aufwand die Körpertemperatur von Personen messen, die ein Gebäude betreten. Die Messung ist berührungsfrei und in einem Abstand von bis zu zwei Metern möglich. Somit ist die Handhabung für das Personal sicher. Das Messergebnis kann dann direkt in unternehmensspezifische Video- und Zutrittssysteme eingespielt werden.
Vor vielen Gebäuden ist seit Ausbruch der Pandemie Sicherheitspersonal zu sehen, das unter anderem zählt, wie viele Personen das Gebäude betreten. Diese Aufgabe könnte in vielen Fällen ebenso gut über Zutrittskontrollsysteme gelöst werden. Viele davon erlauben es, auch für einzelne Bereiche innerhalb des Gebäudes Maximalwerte festzulegen. Wird dieses Maximum erreicht, ist der Eintritt erst wieder möglich, wenn eine andere Person den Bereich verlässt. So ist gewährleistet, dass die geforderten Mindestabstände stets eingehalten werden.
Alternativ oder ergänzend könnten auch Sensordaten genutzt werden, um die Belegungszahlen zu managen. Über eine Workplace-App könnten sich die Mitarbeiter in Echtzeit darüber informieren, in welchen Bereichen sich schon viele Kollegen aufhalten. Künftig ließen sich so auch Nutzungsmuster analysieren. Auf dieser Basis könnten Arbeitgeber Flächen anders möblieren oder nutzen, um stark frequentierte Bereiche zu entlasten und so das Social
Distancing zu erleichtern.
Weil Viren über kontaminierte Flächen übertragen werden können, braucht es entsprechende Hygienemaßnahmen. Analog zum kontaktlosen Zahlen per Smartphone ließen sich mit Hilfe von Technologie viele weitere Interaktionen berührungslos gestalten: Lift per Handy anfordern,
das Licht steuern und die Raumtemperatur einstellen. Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, spielt die Gebäudereinigung in der neuen Normalität eine tragende Rolle. Smarte Gebäude bieten Möglichkeiten, diese effizienter und effektiver zu machen. Auf Basis anonymisierter Sensordaten, die das Gebäude liefert, lässt sich bestimmen, welche gemeinsam genutzten Bereiche wie oft gereinigt und desinfiziert werden müssen. Weil Viren auch über die Luft übertragen werden, ist es wichtig, dass die Belüftungssysteme richtig eingestellt sind und zuverlässig funktionieren. Um das Service- und Wartungspersonal bestmöglich zu schützen, empfiehlt es sich, Anlagen zur Heizung, Lüftung und Klimatisierung (HLK) nach Möglichkeit aus der Ferne zu überwachen und zu bedienen. Viele bestehende HLK-Systeme bieten eine entsprechende Funktionalität.

Digitale Kontaktverfolgung mit der Safe-App
Safe-App der Siemens Tocher Enlighted: Sie soll Unternehmen helfen, das Covid-19-Infektionsrisiko zu reduzieren.

Kontakte und Kommunikation
Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein, dass bei Mitarbeitern COVID-19 diagnostiziert wird. Dann ist es über digitale Kontaktverfolgung möglich, herauszufinden, wo sich die Person an den Tagen vor der Diagnose aufgehalten hat. So lassen sich auch Kollegen, die möglicherweise infiziert wurden, ermitteln und informieren. Über das Zutrittskontrollsystem können Gebäudebereiche, die kontaminiert sein könnten, temporär gesperrt werden, um weiteren Ansteckungen vorzubeugen.
Wenn es um die Wiederherstellung von Vertrauen geht, spielt die Kommunikation im Unternehmen eine Schlüsselrolle. In vielen Fällen ist es sinnvoll, die Smartphones der Mitarbeiter in Kommunikationskonzepte miteinzubeziehen. In Bürogebäuden bieten sich Workplace-Apps zur Informationsvermittlung an: Auf diese Weise kann die Kommunikation standortspezifisch erfolgen und man erreicht die Gebäudenutzer über das Mobiltelefon, das sie üblicherweise immer dabei haben. Bei wichtigen Updates sind Push-Benachrichtigungen möglich und auch Anpassungen in Prozessen oder veränderte Öffnungszeiten von Cafeteria bzw. Mitarbeiterrestaurant stehen an derselben Stelle zur Verfügung. Dazu eröffnen Workplace-Apps Möglichkeiten, auch andere Maßnahmen zu unterstützen: Wenn sie beispielsweise zur Reservierung von Arbeitsplätzen eingesetzt werden, lässt sich die Gebäudebelegung besser planen. Und das wiederum erleichtert Social Distancing.


Sichere Rückkehr ins Büro

Die intelligente Workplace-App Comfy von Siemens legt den Grundstein für ein agiles, zukunftsgerichtetes Arbeiten. Die Comfy-App kombiniert Standort-, Nutzungs- und intelligente
Gebäudedaten mit einer breiten Palette an Nutzeranforderungen, um die Belegschaft mit ihrer Büroumgebung zu vernetzen. Mehr als 100.000 Siemens-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in 30 Ländern erhalten Zugang zu dieser Anwendung. In der ersten Phase stellt eine vereinfachte Version die wichtigsten Informationen zum jeweiligen Standort zur Verfügung. Dazu gehören allgemeine und standortspezifische Updates zu COVID-19 sowie zu den jeweiligen Gesundheitsvorschriften.

Die intelligente Workplace-App Comfy von Siemens unterstützt eine sichere Rückkehr an den Arbeitsplatz

In der zweiten Phase des Rollouts können weitere Funktionen der Comfy-App hinzugefügt werden, um die Anwendungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz weiter zu verbessern. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dann bestimmte Räume und Arbeitsplätze reservieren, mithilfe von Karten durch Standorte navigieren, Kolleginnen und Kollegen lokalisieren und für mehr persönliches Wohlbefinden sowohl die Temperatur als auch die Beleuchtung an ihrem Arbeitsplatz regulieren. Es wird auch die Möglichkeit geben, ein Netzwerk von IoT-Sensoren der Siemens-Tochter Enlighted Inc. zu implementieren. Durch die Integration in Comfy lässt sich so die Belegung von Arbeitsplätzen, Räumen und Büros in Echtzeit abrufen.


Ein Tag im Smart Office – in der neuen Normalität

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Ein Tag im Smart Office

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