Der Polizeisportverein Salzburg (PSV) ist seit dem Neubau seiner Sporthalle vor knapp 20 Jahren Siemens-Kunde. Anfänglich war es nur die Feuerwehrnotrufübertragung, die aus dem Hause Siemens kam. Mit der Sanierung des Gebäudes 2016 wollte der Verein aber die gesamte Gebäudetechnik zusammenführen, wie Vereinspräsident Rudolf Lugstein erklärt: „Wir haben einen Partner gesucht, der alles aus einer Hand anbieten kann.“ Das umfassende Angebot von Siemens überzeugte den PSV, der an dem Standort zwei Turnhallen, ein Fitnesscenter, Sanitäranlagen sowie die dazugehörigen Außenanlagen betreibt. Energie zu sparen und Kosten zu senken sind für Lugstein, der seit 2010 als Präsident des Vereins amtiert, zentral. Das Potenzial der datenbasierten Inspektion erkannte er daher sofort, als ihm dieses Pilotprojekt von Siemens vor zwei Jahren vorgestellt wurde.
Wir haben einen Partner gesucht, der alles aus einer Hand anbietet.
Rudolf Lugstein, PSV Salzburg
„Datenbasierte Inspektion soll der Standard für ganz Österreich werden“, meint Bettina Schwertl, Head of Digital Services bei Siemens Smart Infrastructure. Der entscheidende Vorteil besteht darin, dass für den Kunden keine neue Hard- oder Software nötig ist, um diese Dienstleistung nutzen zu können. Die Daten werden in den Anlagen ohnehin schon digital erfasst, es wird lediglich ein Gerät installiert, das die sichere Übertragung der Anlagedaten auf die cloudbasierte Plattform gewährleistet. Die Aufzeichnung samt Analyse der Daten macht das Verhalten der Anlage über das ganze Jahr hinweg nachvollziehbar und ermöglicht die Identifikation von Schwachstellen, die bei einer einmaligen Vor-Ort-Inspektion nicht erkannt werden können. Dabei geht es um das Zusammenspiel der Komponenten, um manuelle Eingriffe in die voreingestellten Schaltpläne oder um das Verhalten von Heizung und Klimaanlage zu den unterschiedlichen Jahres- und Betriebszeiten. Die Daten werden von den Performance Engineers bei Siemens analysiert und bilden die Grundlage für Handlungsempfehlungen, die den Kunden unterbreitet werden.
Energiesparen durch Datenanalyse
Ein Beispiel aus dem Polizeisportverein zeigt, welche Vorteile die datenbasierte Inspektion mit sich bringt. Bei der Analyse der Daten fiel auf, dass eine der beiden Turnhallen eine außergewöhnlich hohe Luftqualität aufwies, weit über das empfohlene Maß hinaus. Daraus leitete sich die Handlungsempfehlung ab, den Luftwechsel an die tatsächlichen Anforderungen anzupassen, um so Energie einzusparen. Der Grund für die unterschiedlichen Werte war ein Kursprogramm mit großer Teilnehmerzahl, das eine Zeit lang in dieser Halle abgehalten wurde. Dabei wurde die Lüftung manuell angepasst und danach nicht mehr auf die voreingestellten Standardwerte zurückgestellt. Das ist einer der typischen Vorgänge, die zu einer schleichenden Erhöhung des Energieverbrauchs führen und ohne Datenanalyse auch kaum erkannt werden können: Denn die Anlage funktioniert ja tadellos, nur verbraucht sie eben mehr Energie als nötig.
Datenbasierte Inspektion soll der Standard für ganz Österreich werden.
Bettina Schwertl, Head of Digital Services bei Siemens Smart Infrastructure
Neben der Energieeinsparung haben zwei weitere Elemente der datenbasierten Inspektion Rudolf Lugstein überzeugt: Das ist zum einen die Möglichkeit der Fernwartung – und zum anderen der Preis. Die Fernwartung ist für den Polizeisportverein
besonders relevant, da das Gebäude ohne Haustechniker vor Ort betrieben wird. Über das einfach zu bedienende Onlinetool kann die Anlage vom Betreiber stets im Blick behalten und es können einfache Störungen sogar selbst erkannt und behoben werden. Und der Preis? „Die Kosten sind wesentlich geringer, als wir angenommen haben“, resümiert Lugstein nach den ersten beiden Betriebsjahren. Die geringen Betriebskosten lassen für ihn den Schluss zu, dass die Anlage dank der Datenanalyse optimal eingestellt ist.
Individuelle Anpassung
Im Schnitt verzeichnen Anlagen im Betrieb jährlich einen Anstieg des Energieverbrauchs zwischen 5 und 10 %. Dieser „Performancedrift“, der selbst bei anfänglich optimal eingestellten Anlagen eintritt, wirkt die datenbasierte Inspektion entgegen.
Wichtig ist für Bettina Schwertl, dass dahinter menschliche Intelligenz steckt: „Jede Anlage ist anders und wird von unseren Experten entsprechend analysiert.“ Die Rahmenbedingungen für Sporthallen, Schulen, Amtsgebäude, Industriebetriebe oder Hotels sind ebenso unterschiedlich wie das Nutzerverhalten. Zentrales Ziel der „digital enhanced maintenance“ ist es, die Energieeinsparungen in der jeweiligen Anlage ohne Komforteinbußen zu erzielen. Die Erfahrung aus den rund 20 Pilotprojekten zeigt, dass die entsprechenden konkreten Handlungsempfehlungen sehr gut angenommen werden. In Zukunft soll die datenbasierte Inspektion zum Standard werden – davon können tausende Bestandskunden profitieren, ohne in den Umbau ihrer Anlagen investieren zu müssen.
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