Categories: Juni 2019

Einen Maßanzug zu Discounter-Preisen

Partner Info: Sie leiten den Bereich IT, welche Aufgaben erfüllt die Abteilung im Unternehmen?

Oliver Gaugg: Wir betreuen die Standorte und Mitarbeiter von Pappas und mit uns verbundenen Unternehmen. Das sind in Summe zirka 20 Automarke von der Kernmarke Mercedes bis zu Iveco oder Kia in Ungarn mit insgesamt mehr als 45 Standorten. Unsere IT-Services werden darüber hinaus auch anderen Autohändlern angeboten, die ansonsten völlig eigenständig sind. Oft sind diese Händler zu klein, um die Komplexität von IT-Lösungen von Mitarbeiter-Clients, also die Computer und Laptops der Mitarbeiter inklusive der installierten Softwareprodukte, bis hin zu Digital-Signage-Lösungen, das sind beispielsweise Bildschirme, die den Besuchern eines Autohauses Werbung oder News anzeigen, selbst zu managen.

Es gibt darüber hinaus einen Bereich, bei dem Ihre besondere Kernkompetenz liegt.

Ja, das kann man so sagen. Unsere Kernkompetenzen liegen klar im Bereich Automotive, beispielsweise durch unsere selbst entwickelte ERP-Lösung (Enterprise Resource Planning) mit einer hohen Integration von Sales- und After-Sales-Tools, worauf wir sehr stolz sind. Zur Erklärung: Ein ERP-Tool unterstützt Unternehmensprozesse, indem es eine Planung und ein Management von Ressourcen wie Kapital, Mitarbeiter und Material ermöglicht. Die Bandbreite unserer Services reicht von Eigenentwicklungen bis hin zur klassischen Infrastruktur wie Telefonie oder Netzwerk, Arbeitsplatzbetreuung und Client Management. Dabei ist uns die Kosteneffizienz sehr wichtig, die mit Lösungen von der Stange nicht immer erreicht wurde. Wir bieten sinnbildlich einen Maßanzug zu Discounter-Preisen an.

Welche Herausforderungen haben Sie dabei aktuell?

Eine der größten Veränderungen, eingeleitet durch die konsequente Serviceorientierung unserer Abteilung, ist der Servicedesk. Davor waren wir sehr lokal aufgestellt, nun können wir durch eine einheitliche Hotline und ein Ticketing-System einen hohen Servicelevel anbieten.

Dazu trägt auch bei, dass sich Mitarbeiter des Servicedesks gegenseitig vertreten können. Ganz nebenbei werden so die Mitarbeiter auch persönlich in ihren Kompetenzen weiterentwickelt. Seit kurzem bilden wir auch selbst Lehrlinge aus, um das sehr spezielle Detailwissen im Automotive-Bereich zu vermitteln und dem Mangel an qualifiziertem Personal entgegenzuwirken. Eine aktuelle Herausforderung ist die Betreuung von Randzeiten durch den Servicedesk, weil Autohäuser im Nutzfahrzeug-Bereich teilweise bis 22 Uhr geöffnet haben.

Inwieweit spielt die Gebäudetechnik eine Rolle für Sie?

Aktuell bieten wir die Betreuung des Zutrittssystems und der Videoüberwachung als Managed Service an, die Betreuung von Alarmanlagen ist geplant. Diesen Service betreiben wir gemeinsam mit Siemens als Partner, um nicht alle Kompetenzen selbst aufbauen zu müssen. Auch wenn die Gebäudetechnik nicht primär ein IT-Thema ist, wollen wir eine strukturierte Lösung für alle Organisationseinheiten anbieten, um lokale Individuallösungen zu vermeiden.

Ein Beispiel ist ein strukturiertes Access-Management, das bei der Zutrittskontrolle anfängt und bei einer automatischen Rechtevergabe in IT-Systemen endet. Der Zutritts-Layer, also das Zutrittssystem und die Zutrittskontrolle, ist dabei so etwas wie der Einstiegspunkt für eine lange Kette von Services.

Siemens unterstützt uns dort, wo wir keine Kompetenzen aufbauen wollen.

Mag. Oliver Gaugg

Wie sehen diese Managed Services im Detail aus?

Wir wollen eine klare und transparente Leistungsverrechnung, um unserem Serviceanspruch gerecht zu werden. Es gibt einen Leistungskatalog, in dem unsere Kunden sehr einfach unter anderem Videokameras oder Zutrittsanlagen und die zugehörigen Services konfigurieren können. Die Kunden können dabei aus verschiedenen Technologien und Serviceangeboten wählen, die einfach und verständlich erklärt werden. Die Verrechnung erfolgt dann in einer Mischform aus Investmentkosten und laufenden Servicekosten, was zum Teil rechtliche Gründe durch die Verbindung zwischen den installierten Komponenten und dem Gebäude hat. Das Angebot passt nahtlos in unsere IT-Services und ist ebenso buchbar. So bieten das Serviceportal und die Hotline zum Servicedesk eine einheitliche Möglichkeit für unsere Kunden, ihre Systeme zu managen und bei Bedarf Probleme zu melden.

Inwieweit unterstützt Sie Siemens dabei?

Siemens liefert die Komponenten und unterstützt uns dort, wo wir keine Kompetenzen aufbauen wollen. Das ist eine strategische Entscheidung in Bezug auf das Outsourcing von Leistungen, die ein Partner besser und effizienter kann als wir selbst. Unsere eigenen Kunden können bei Problemen Tickets eröffnen, die dann an Siemens als Partner zur Klärung weitergeleitet werden. Für unsere Kunden bieten wir damit eine einheitliche Schnittstelle und eine durchgängige Servicequalität, und wir haben die Möglichkeit, alle Tickets zu überwachen und auszuwerten.

An welchen Themen arbeiten Sie derzeit abseits der Gebäudetechnik ?

Das treibendste Thema ist es, die Serviceorientierung in Bezug auf die IT im Unternehmen auf das nächste Level zu heben. Dazu gehören die Absicherung des operativen Unternehmenserfolgs und die strategische Ausrichtung in Bezug auf die Digitalisierung. Wir werden unser Serviceportal weiter ausbauen und versuchen, die Strategie mit den Mitarbeitern in Einklang zu bringen.

Es ist wichtig, die richtigen Leute auf die richtigen Themen zu setzen und ihnen abseits des Tagesgeschäfts auch die nötige Zeit zu geben, um sich mit strategischen Themen auseinanderzusetzen. So erreichen wir eine immer bessere Sichtweise auf unsere IT-Abteilung als Servicedienstleister.

Vielen Dank für das Gespräch.

Siemens

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