Ende 2019 wurde bei der Verbund AG in Wallsee mit der „Blue Battery“ die aktuell größte Batterie Österreichs in Betrieb genommen. In fünf Containern sind insgesamt 64.000 Lithium-Zellen mit einer Speicherkapazität von 14,2 MWh untergebracht. Damit können 8 MW Primärregelleistung zur Stabilisierung des Netzes zur Verfügung gestellt werden. Im sechsten Container ist eine Art automatische Leitstelle untergebracht.
Der Nutzen von Batteriespeichern zur Stabilisierung des Stromnetzes aufgrund schwankender Leistungskurven beim Einsatz erneuerbarer Energieträger ist unbestritten. Der Vollbrand einer Riesenbatterie gehört wiederum zu den Horrorszenarien von Betriebsleitung und Feuerwehr. Es gilt: Wer rasch löscht, hilft doppelt. Um die Situierung der Sensoren und Schnittstellen in dem dicht gepackten Container bestmöglich abzustimmen, haben sich der französische Batteriehersteller NIDEC und Siemens schon in der Planungsphase gemeinsam Gedanken gemacht.
Projektleiter Martin Kirschner und Michael Weilguny waren in das grenzübergreifende Projekt bis zur Betriebsübergabe eingebunden. Zuerst hat man die Platzverhältnisse mit Planskizzen ausgelotet und die geeignetste Ausstattung und Anordnung unter Einhaltung der normativen Vorgaben abgestimmt. Anschließend wurden die identen Batteriecontainer samt Sicherheitssystem in Frankreich zusammengefügt. So konnten die fertigen Modulsysteme direkt neben dem Wasserkraftwerk aufgestellt und in Betrieb genommen werden.
Merken, melden, löschen
Jeder Container ist einzeln mit der Leitstelle, die ebenfalls über ein Brandmeldesystem verfügt, verbunden. Dort werden laufend die Daten aus den fünf Batteriemodulen erfasst. Wenn eines der beiden Meldesysteme zur Rauchdetektion anschlägt, wird das Brandereignis sofort gemeldet und die Löschanlage im betroffenen Container aktiviert. Verbaut wurden optische Sensoren, die die Brechung eines Lichtstrahls durch eine etwaige Brandrauchentwicklung messen. Ziel ist, einen Batteriebrand so früh wie möglich zu bemerken und sofort mit der Eindämmung zu beginnen.
Die Systemvernetzung wurde vom Siemens-Team um Wolfgang Haslinger aus Linz vorgenommen und mit dem bestehenden Betriebssystem des Verbunds verknüpft. Die „Blue Battery“ ist nach Angaben des Herstellers auf eine Laufzeit von 20 Jahren ausgelegt. Die Funktion der Brandmelde- und Löschanlagen wird künftig einmal pro Jahr von Siemens überprüft.
Weiterführende Information
Verbund Wasserkraftwerk Wallsee
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