Categories: Jaenner 2021

Frühwarnung im Powerhouse

Ende 2019 wurde bei der Verbund AG in Wallsee mit der „Blue Battery“ die aktuell größte Batterie Österreichs in Betrieb genommen. In fünf Containern sind insgesamt 64.000 Lithium-Zellen mit einer Speicherkapazität von 14,2 MWh untergebracht. Damit können 8 MW Primärregelleistung zur Stabilisierung des Netzes zur Verfügung gestellt werden. Im sechsten Container ist eine Art automatische Leitstelle untergebracht.

„Blue Battery“ des Verbund Wasserkraftwerkes in Wallsee
Foto:Verbund

Der Nutzen von Batteriespeichern zur Stabilisierung des Stromnetzes aufgrund schwankender Leistungskurven beim Einsatz erneuerbarer Energieträger ist unbestritten. Der Vollbrand einer Riesenbatterie gehört wiederum zu den Horrorszenarien von Betriebsleitung und Feuerwehr. Es gilt: Wer rasch löscht, hilft doppelt. Um die Situierung der Sensoren und Schnittstellen in dem dicht gepackten Container bestmöglich abzustimmen, haben sich der französische Batteriehersteller NIDEC und Siemens schon in der Planungsphase gemeinsam Gedanken gemacht.
Projektleiter Martin Kirschner und Michael Weilguny waren in das grenzübergreifende Projekt bis zur Betriebsübergabe eingebunden. Zuerst hat man die Platzverhältnisse mit Planskizzen ausgelotet und die geeignetste Ausstattung und Anordnung unter Einhaltung der normativen Vorgaben abgestimmt. Anschließend wurden die identen Batteriecontainer samt Sicherheitssystem in Frankreich zusammengefügt. So konnten die fertigen Modulsysteme direkt neben dem Wasserkraftwerk aufgestellt und in Betrieb genommen werden.

Merken, melden, löschen
Jeder Container ist einzeln mit der Leitstelle, die ebenfalls über ein Brandmeldesystem verfügt, verbunden. Dort werden laufend die Daten aus den fünf Batteriemodulen erfasst. Wenn eines der beiden Meldesysteme zur Rauchdetektion anschlägt, wird das Brandereignis sofort gemeldet und die Löschanlage im betroffenen Container aktiviert. Verbaut wurden optische Sensoren, die die Brechung eines Lichtstrahls durch eine etwaige Brandrauchentwicklung messen. Ziel ist, einen Batteriebrand so früh wie möglich zu bemerken und sofort mit der Eindämmung zu beginnen.
Die Systemvernetzung wurde vom Siemens-Team um Wolfgang Haslinger aus Linz vorgenommen und mit dem bestehenden Betriebssystem des Verbunds verknüpft. Die „Blue Battery“ ist nach Angaben des Herstellers auf eine Laufzeit von 20 Jahren ausgelegt. Die Funktion der Brandmelde- und Löschanlagen wird künftig einmal pro Jahr von Siemens überprüft.

Weiterführende Information
Verbund Wasserkraftwerk Wallsee

Siemens

Share
Published by
Siemens

Recent Posts

Siemens Talents

Die Desigo Raumautomation hat in der Geschichte der Gebäudetechnik erst einen recht späten Auftritt –…

1 Monat ago

Dynamische Nachhaltigkeit

Das familiengeführte Hotel Leamwirt liegt auf einem Bergplateau in Hopfgarten, nahe Kitzbühel. Mit dem Ziel…

1 Monat ago

Kurz notiert

Ausgezeichnete Sicherheitstechnik Siemens Österreich als erstes Unternehmen mit neuer ÖVE/ÖNORM EN 16763 zertifiziert  Der OVE…

1 Monat ago

Sicher ist das neue smart

In einer Ära, in der Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung die Grundpfeiler moderner Wirtschaftszweige bilden, steigen…

1 Monat ago

Desigo mit Ausblick

Das Projekt Tauernklinikum umfasst drei Bauteile, wobei der Bau 1 abgerissen und neu errichtet, die…

1 Monat ago

Cooles Auto, heißer Einsatz

Wie das geht, zeigt Siemens mit einer innovativen Lösung bei der Feuerwehr der Stadt Dornbirn…

1 Monat ago