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Lernen vom digitalen Zwilling

Jedes Gebäude braucht Energie, manche aber mehr als notwendig, weil sie im Gebäude verpufft. Daten helfen, dieser Energieverschwendung entgegenzuwirken. In vielen modernen Gebäuden werden sie etwa von der Leistung der Klimaanlagen bis hin zur täglichen Nutzung eines Raums mithilfe von Sensoren gesammelt. Diese statischen oder aber dynamischen Werte können in Systeme eingespeist werden, die diese in 3D-Visualisierungen von Gebäuden darstellen. Wo wieviel Energie gebraucht und wo sie eingespart werden kann, lässt sich sofort am cloudbasierten Building Twin von Siemens Smart Infrastructure ablesen. Das System kann die Leistung von Gebäuden in Echtzeit ermitteln. Grundlage dafür ist BIM – das so genannte Building Information Modeling.

Dieses Konzept gibt es bereits länger, in der Baubranche erstellt man auf seiner Basis seit Jahren Pläne und Entwürfe. Die Daten des BIM-Modells sind die Basis für den Building Twin von Siemens, einen digitalen Zwilling eines Gebäudes.

Auf der cloudbasierten Plattform können kundenspezifische Applikationen zu verschiedenen Anwendungsfällen programmiert werden. Aus diesen Apps lässt sich Optimierungspotential ablesen – aber so, dass der Betrieb in einem Gebäude nicht gestört wird. Ein wesentlicher Vorteil des Building Twin ist, dass anhand eines einzigen BIM-Modells genau die Applikationen programmiert werden können, die den Anforderungen des Kunden entsprechen“, sagt Christoph Plahs von Siemens BIM Implementation. Ein Beispiel: Die genaue Erfassung der Maße eines Krankenhauses wäre aufwändig und könnte sich auf dessen Betrieb auswirken. Meistens gibt es diese Daten aber bereits aus der Zeit der Bauplanung. Diese können also einfach für den Building Twin verwendet werden. Bei der Nutzung ist so gut wie kein Domain-Know-how notwendig. Der digitale Zwilling empfängt Daten über den gesamten Lebenszyklus hinweg, etwaige neue Anwendungen können laufend hinzugefügt werden.

Das Building Information Modeling ist die Grundlage für den Building Twin von Siemens.

Der Nutzen des Systems ist vielfältig. Um beim Beispiel des Krankenhauses zu bleiben: Der Building Twin wäre in der Lage auf Basis der Sensordaten die aktuelle Position von Ultraschall- oder Röntgengeräte innerhalb des Krankenhauses zu berechnen und im Raumplan in Echtzeit darzustellen.

So ließe sich in Sekundenschnelle ablesen, wo was im Gebäude zu finden ist. Auch Notfälle können im Building Twin simuliert werden. Das kann etwa helfen ein Gebäude im Ernstfall möglichst schnell zu evakuieren. Mithilfe der Mengen an Daten, die sich ständig aktualisieren, sind effektivere Entscheidungen über die Zukunft eines Gebäudes möglich. „Die Vision ist, dass die Plattform des Building Twin selbstständig lernt, wie der Betrieb im Gebäude noch optimiert werden kann“, so Plahs. Grundsätzlich gilt: Je früher man bauliche Fehler findet, desto günstiger die Korrektur.

Siemens

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