In der Zentrale der Dornbirner Sparkasse stimmte das Klima einfach nicht. Also nicht das Betriebsklima, sondern das im Gebäude, in dem die Sparkasse ihren Hauptsitz hat. Mitarbeiter klagten nicht selten über zu kalte oder zu warme Arbeitsräume. Die drei Gebäudeteile der Zentrale hingen lange an sechs Kältemaschinen, wurden also dezentral in den jeweiligen Gebäudeteilen mit Kälte versorgt. Dabei kam es immer wieder zu technischen Problemen, die zu wenig angenehmen Temperaturen in den Büros führten. Da die einzelnen Kältemaschinen im Sommer ständig hoch- und wieder runterfuhren, waren sie immer öfter überlastet. Teure Ausfälle und Instandhaltungen der Kälteanlagen waren die Folge. Das Facility Management der Dornbirner Sparkasse hatte somit größere Ausfallzeiten und Reklamationen seitens der Mitarbeiter.
Anfang 2019 änderte sich das. Siemens Smart Infrastructure und das Facility-Management der Dornbirner Sparkasse Bank AG hatten zuvor alle Informationen und Erfahrungswerte der Kälteerzeuger und Kälteverbraucher aus den drei Gebäudekomplexen (Altbau, Neubau und Zubau) zusammengetragen. Und das Problem entdeckt: Die einzelnen Kühlanlagen für den jeweiligen Gebäudeteil waren zu groß dimensioniert, was massiv erschwerte, sie zu regeln und auch wirtschaftlich zu betreiben. Außerdem liefen zwei der Kältemaschinen mit R22, einem Kältemittel, das mit der EU-Verordnung 1005 aus dem Jahr 2010 schrittweise vom Markt genommen wurde. Diese beiden Kühlmaschinen hatten allerdings eine Kälteleistung von 118 Kilowatt – und sorgten damit für knapp ein Drittel der Gesamtkühlleistung. Aus all den Daten, die Siemens und die Dornbirner Sparkasse sammelten, errechnete man die maximale Kältelast des gesamten Gebäudekomplexes. Durch Berechnung und Analyse der Leistung aller Kälteverbraucher fanden die Experten von Siemens schließlich eine Lösung mit zwei bestehenden Kältemaschinen. Die hydraulische Verbindung der zwei bestehenden Kältemaschinen, die Einbindung eines bestehenden Rückkühlers sowie ein Speicher auf dem Dach und die optimierten Leitungsverbindung zu allen Verbrauchern lösten das Problem. So konnte die Anzahl der Kältemaschinen von sechs auf zwei reduziert und insgesamt über 200kW Kälteleistung eingespart werden.
Die intelligente MSR-Regelung des zentralen Kälteverbundes übernimmt das integrierte System Desigo CC von Siemens, das Energiedaten aller Mess-, Zähl- und Sollwerte über Trendobjekte aufzeichnet und die ersten ein bis zwei Jahre durch einen Softwaretechniker optimiert wird. Damit gehören Probleme mit dem Ein- und Ausschalten oder mit der Regelungsgenauigkeit der Vergangenheit an. „Die Partnerschaft zwischen der Dornbirner Sparkasse Bank AG und der Siemens AG Österreich hat sich bewährt“, sagt Bernhard Mager, Vertrieb, Gebäudeautomatisierung bei Siemens, „das Ziel war es, unsere Kunden bestmöglich in technischer und wirtschaftlicher Sicht zu betreuen. Das ist durch eine gute Zusammenarbeit gelungen.“
Im Sommer 2019 hat sich das Projekt bereits bewährt. Neben dem reduzierten Wartungsaufwand konnten auch die Energiekosten reduziert werden, da die Kältemaschinen jetzt viel konstanter – und damit schonender – laufen. Da genügend Kälteleistung durch die intelligente Energieverteilung und die redundante Auslegung vorhanden ist, wäre es möglich, auch noch eine weitere Insellösung (Splitgeräte) zu eliminieren und in den zentralen Kälteverbund zu integrieren.
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